Geburtstagszahlen

Ein besserer Name fiel mir nicht ein, aber spätestens beim Betrachten des Bildes ist klar, was gemeint ist. Solche Zahlen aus Sperrholz oder Massivholz kann man fertig kaufen und dann jedes Jahr mit einigen Zusatzelementen kombinieren. Zum (Kinder-) Geburtstag steht dann immer die passende Zahl auf dem Tisch.

Gekauft kostet die einzelne Zahl in dieser Ausführung gern ab 4 Euro, immerhin sind sie ja gute 10 Zentimeter hoch und fast 2 cm stark. Ein Satz mit 10 Ziffern und zusätzlicher 1 (für die 11) liegt damit bei bei 44 Euro, Grundplatte und weitere Elemente noch nicht gerechnet. Alles zusammen kostet bei Ladenkauf sicher an die 60 Euro.

Neben der eigenen Verwendung ist ein weiterer Satz als Geburtstagsgeschenk geplant, also wurden gleich zwei gezeichnet. Die Zeichnung löst hier nicht besonders auf, ist aber im wesentlichen zu erkennen (im Download größer und besser).

Zunächst mal müssen die Zahlen nicht in der Zeichnung gut proportioniert aussehen, sondern im Ergebnis. Daher zeichne ich zunächst immer erstmal so, wie es mir am besten gefällt und lege dann einen Umriss um die Zeichnung, dessen Weite dem Radius des geplanten Fräsers entspricht. Dieser Umriss wird dann gefräst und als Ergebnis kommt heraus, was ich ursprünglich gezeichnet hatte. Alle Ziffern mit Einschlüssen (4, 8, 9, 6 und 0) befinden sich beisammen, denn diese Einschlüsse müssen zuerst gefräst werden. Sie haben daher in der Zeichnung auch eine andere Farbe. Gleiches gilt für die Lichtreflexe an den Luftballons und der Zwischenlinie zwischen den beiden Ballons - hier wurde nur in geringer Tiefe genutet, was auch eine separate Farbe in der Zeichnung notwendig machte.

Im Anschluss wird jeder Farbe eine Frästiefe zugeordnet und los geht's. Das verwendete Material war Multiplex in 19mm Stärke. Davon hatte ich schon seit Jahren noch einen Plattenrest in der Garage, der bereits anfing zu schimmeln. Er war noch übrig aus dem Material für die Zwischenböden der Windmühlen. Eine Anwendung, die später lackiert wird, war daher genau das richtige dafür. Multiplex ist steinhart und entsprechend schwer zu fräsen. Ich habe 4 Arbeitsgänge á 5mm definiert, das Bild links zeigt den Stand, nachdem der erste Durchgang in 5mm Tiefe fertig war. Beim nächsten Mal würde ich hier eher zu 2- oder 3mm Schritten übergehen, denn 5mm in Multiplex waren für die Fräse schon eine ziemliche Herausforderung.

Nachdem alle Elemente fertig ausgefräst waren, ging es wieder an das Beischleifen der Kanten und Flächen. Eine ziemliche Fummelei bei den kleinen Teilen, aber letztlich doch schnell erledigt. Man erkennt gut, wie dick das Material ist, das Ergebnis sind sehr stabile Objekte. Erste Versuche in Massiv- oder Leimholz sind bei der Größe der Objekte gescheitert, die Kraft des Fräsers hat sie zerrissen. Bei Verwendung dieser Materialien müssen die Objekte mit der Laubsäge oder Dekupiersäge bearbeitet werden, so werden auch die käuflichen Massivholzprodukte hergestellt. Jedenfalls war ich mit meinen Multiplex-Ziffern recht glücklich, das Ergebnis fiel sehr gut aus. Nach dem Schleifen bekam jede Ziffer an der Unterseite eine 6mm Bohrung, in die ein passender Holzdübel gesteckt wird. Damit werden sie nachher einfach in die Bodenplatte gesteckt und auf diesem Weg waren sie auch im folgenden viel leichter zu bearbeiten.

Der nächste Schritt ist bereits der letzte - das Auftragen der Farbe. Ich habe alles hervorgekramt, was sich hier im Laufe der Zeit an Lacken angesammelt hatte, sei es in Streich- oder Sprühform. Mit dabei der goldene Sprühlack für die Zahlen des Adventskalenders, meine oft verwendete Allzweckfarbe (zum Beispiel beim Bobby Car und den meisten Antikmöbelprojekten). Manche deckten sofort, andere brauchten einen zweiten oder dritten Anstrich, aber alle hatten am Ende einen satten Farbton und erhielten für den Glanz noch eine Schicht Klarlack. Das Set besteht aus 11 Ziffern, mit denen alle Zahlen von 1 bis 21 gebildet werden können. Sie werden in eine Grundplatte gesteckt, die dazu einige Lochbohrungen aufweist. Da einige Zahlen breiter als andere sind, stehen mehr Löcher als benötigt zur Verfügung. Und damit es etwas fülliger wirkt, sind als weitere Objekte noch ein vierblättriges Kleeblatt und zwei Luftballons dabei.

Im Ergebnis sind aus einem alten, halbvergammelten Plattenrest 28 Objekte entstanden, die wir zum einen nun selbst haben und auch verschenken wollten. Die hätten zusammen rund 120 Euro gekostet und dafür gönne ich mir jetzt erstmal neue Hardware :)