Bobby Car

"Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" heißt es sprichwörtlich. Aber putzen darf man ihn sicher mal.

In diesem Fall bekamen wir ein ausgedientes Bobby Car geschenkt - passend zu dem Zeitpunkt, da die Kombination von zwei Kindern und einem Bobby Car nicht mehr weiter funktionierte. Dummerweise sah es im Vergleich zu unserem neuen superschäbig aus - die Räder krumm, überall Macken und Schleifspuren. In dem Zustand konnte es den bestehenden Streit nicht schlichten und war wenig besser als kein zweites.

Zunächst haben wir zähneknirschend einen Satz "Whisper Wheels" beschafft - das sind Vollgummiräder, die im Vergleich zu den Standardreifen deutlich leiser sind. Dafür kosten sie aber auch einen Streifen Geld, der in keinem gesunden Verhältnis zum gesamten Produkt steht. Wir hatten keine Wahl, denn das Getöse ohne diese Räder kannten wir bereits.

Abgesehen vom aufgeklebten Kühlergrill fehlten dem Exemplar bereits sämtliche Aufkleber - so auch die vorne und hinten angeklebten Blinker und Lampen. Ich habe hier nun die entsprechenden Umrisse in einem Zeichenprogramm nachgemalt und mit dem Farbdrucker auf selbstklebendes Etiketten-Papier gedruckt. Nun wurden die Formen ausgeschnitten, nach dem gleichen Verfahren habe ich die beidseitig angebrachte Aufschrift gefertigt. Vor dem Aufkleben musste aber erstmal gestrichen werden.

Hier kommt wieder meine fehlgeschlagene Rostmischung zum Einsatz, ich habe es bereits erwähnt. Beim Versuch, zwei Hammerite Töne zu einer Art Rostfarbe zu mischen, kam dieser Ton heraus, mit dem ich seitdem alles streiche, was keine besonderen Farbwünsche anmeldet. Es war klar, dass eine Lackierung auf diesem Kleinkinderflitzer nicht allzu lange hält, aber die Stoßstellen kann man ja immer nochmal nachbehandeln.

Nachdem der Lack aufgebracht und getrocknet war, kamen die Aufkleber drauf. Natürlich sind weder Papier noch Tinte wasser- oder reibungsfest, also musste eine weitere Lackschicht drüber, Klarlack vorzugsweise. Nachdem auch das erledigt war, konnte ich unserem Sohn "sein" Bobby Car übergeben. Da er weder die Aufschrift lesen konnte noch die Mühe zu schätzen wusste, zog er es vor, sich weiter mit seiner Schwester um das andere Bobby Car zu streiten, während dieses unbeachtet in der Ecke lag - ein harter Schlag für das wohlmeinende Vatergemüt. Nach einigen Tagen renkte sich das aber ein und im Anschluss fegte jeder auf seinem Auto durch die Siedlung. Einige Gummiringe unter dem Lenkrad verhindern übrigens das ständige Herausspringen der Vorderachse.

Den Preis der Reifen nicht mitgerechnet - die wären auch ohne Restaurierung nötig gewesen - war das ein Projekt zum Nulltarif, alle benutzten Werkstoffe waren vorhanden. Hier links übrigens die Zeichnung für die Front- und Rücklichter.