Kaminholzregal

Wie das bereits bei den letzten beiden Projekten der Fall war, handelt es sich auch hier um eine Arbeit, die bereits eine Weile steht und lediglich noch nicht auf dieser Seite dokumentiert war.

Holz für den Kamin hatten wir zunächst in der Garage gelagert. Ich hole dafür gern geschlagene Laubbäume bei Freunden und Verwandten ab, wenn dort im Zuge von Gartenarbeiten solche anfallen. Gekürzt und gespalten wird dann selbst und das Holz muss eine Weile trocknen. Empfohlen werden dafür zwei Jahre. Eines reicht aber auch, wenn es nicht so sehr auf den optimalen Heizwert, sondern vor allem auf das gemütliche Feuerchen ankommt.

Bei der Lagerung von feuchtem Holz in geschlossenen Räumen entsteht aber Schimmel und das zwang mich, für frisches Holz eine Alternative zu suchen - die Garage ist der falsche Platz dafür. Das Ergebnis ist dieses Regal. Es besteht ausschließlich aus Resten, die aus anderen Projekten hervorgehen oder das Ergebnis misslungener Ansätze waren. So hatte ich bei der Wohnzimmerverkleidung versucht, mit der Handkreissäge Tauchschnitte in 2 und 4 cm Tiefe vorzunehmen. Das war für meine Handkreissäge zu viel, sie fing bei den Schnitten in 4cm Tiefe an zu rauchen. Da waren die Schnitte in 2cm Tiefe aber schon drin und als ich dann im Holzhandel dickere Balken ausfalzen ließ, waren diese Stücke eingeschnitten und für andere Anwendungen nicht mehr zu verwenden - sie lagerten erstmal eine Weile in der Werkstattecke, bis sie hier eingesetzt werden konnten, wo es auf Schönheit nicht so ankommt.

Die Zwischenleisten bestehen aus sägerauen Brettern. Beim Bau des Küchenwagens habe ich davon sehr billig einen Posten erstanden, daraus bestehen dort die Schubladen. Es blieb noch viel Material übrig, das ich in Streifen geschnitten habe, um daraus Bilderrahmen zu machen. Dazu kam es aber nie, diese Streifen gingen stattdessen in viele andere Projekte ein. Sie bilden zum Beispiel die Fronten des Badezimmerschrankes und stützen den Sockel des Sekretärs. Hier waren sie ebenfalls zu gebrauchen, sie bilden die Querlattung und das Dach.

Das Gestell ist denkbar einfach. Es hat gut 30cm Tiefe - das entspricht gut der Länge der üblichen Brennholzstücke und erhält die Möglichkeit, mit dem Auto vorbeizukommen. Die hinteren Balken sind an der Hauswand verdübelt. Auf dem Dach sind hunderte von kleinen Dachpappestreifen angetackert. Die entstanden mal als erster Ansatz zur Herstellung von kleinen Dachziegeln. Solche Dachziegel habe ich für die Verkleidung der Windmühlen, für Vogelhäuschen oder die Vogelvilla benutzt. Dazu wurde Dachpappe in Streifen geschnitten und dann mit einem Rundbeitel gestanzt. Es zeigte sich damals, dass diese Methode für viele Tausend Dachziegel ein Fass ohne Boden ist, ich bin daher später dazu übergegangen, die Dachziegel mit der CNC-Fräse zu fertigen. Die vielen Streifen aber, die aus den ersten Versuchen resultierten, fanden hier ihren Platz. Das Regal steht überdacht, so dass es diese Dachverkleidung eigentlich gar nicht benötigt. Aber wenn wir mal umziehen, soll es mitkommen und wer weiß, wo es dann steht. Aus diesem Grund erhielt es auch einen abschließenden Anstrich mit Teak-Außenlasur. Abgesehen von Farbe und Schrauben ein Projekt zum Nulltarif, komplett aus Abfallstücken gefertigt.