Badezimmerschrank

Erneut entstand mit diesem Schrank ein Stück, das auf ein Katalogfoto zurück geht. Gut dabei ist die Inspiration durch viele Seiten beispielhafter Stücke, schlecht dagegen ist, dass abgesehen von den Außenmaßen praktisch keine Information zum Bau vorliegt. Rechts zu sehen das Original, links das angepasste Ergebnis.

Der wesentliche Vorteil dieses Schrankes liegt in seiner geringen Breite, denn es war nur ein winziges Stück Raum zwischen Dusche und Tür verfügbar. Darüber hinaus sollte er dem Look der Badezimmerverkleidung folgen. Lamellentüren im erforderlichen Maß gab es allerdings nicht. Ich habe festgestellt, dass sich diese Türen recht einfach variieren lassen, die Lamellen sind nur eingesteckt. Also habe ich die Tür einmal an der richtigen Stelle durch die Säge geschoben, die überflüssigen Kleinteile in den Kamin und die übrigen wieder zusammen gesteckt und schon war die untere Tür in passender Breite fertig.

Die Glastür ist ein reines Abfallprodukt. Holzleisten aus einer alten Palette und das Glas eines ausgedienten Bilderrahmes bilden diese Tür. Die Schublade besteht aus Parkettresten, die auch schon im Raumteiler-Projekt zum Einsatz kamen.

Gekauft wurden nur die Seitenteile, die Rückwand und die Knaufe, alles andere sind alte Latten, die zwar mit viel Mühe abgerichtet werden mussten, dafür aber umsonst waren. Der Kranz besteht aus Resten von 28er Platten, die wir für den Couchtisch benutzt hatten und der Deckel - hinter dem Kranz nicht sichtbar - ist ein Stück einer Münzschautafel, die ehemals für Versuchszwecke herhalten musste. Beide Türen öffnen mit Scharnieren, die früher Teil der Blockhütte waren und noch früher Teil meines Kinderzimmers.

Die Konstruktion war recht einfach - auf die beiden Seitenteile habe ich jeweils eine Latte aufgedübelt, dann kamen die 5 Querlatten dazwischen. Die Rückwand besteht aus 4mm Sperrholz und ist in Nuten verleimt, auch hinten verläuft eine Querlatte, die an der Wand befestigt ist, da das schmale Möbel ohne Wandbefestigung leicht umkippt. Das Stück ist nicht zerlegbar, aufgrund der geringen Breite hat es aber kaum Gewicht und ist problemlos zu transportieren.

Nach der obligatorischen Imprägnierung und Lackierung war der Schrank fertig. Das Katalogprodukt sollte rund 250 Euro kosten - dieses Stück ist fast baugleich, genau den Erfordernissen angepasst und war für den Preis zweier Bretter und einer Rückwand zu haben - rund 40 Euro investiert und zugleich ein Haufen neu verwerteter Müll weniger im Werkelkeller.